Ein Lebensretter am Edeka-Markt in Suttrop - Aktion von Olav Dumke, Maria-Hilf-Stiftung und Anzeiger
(Warstein 11.12.2024) – Dieser Defibrillator macht besonders viel Sinn, davon sind Alexa Senger (Stiftung Maria Hilf), Olav Dumke (Edeka) und Reinhold Großelohmann (Anzeiger) überzeugt. Die hohe Kundenfrequenz am Edeka-Lebensmittelmarkt zwischen Warstein und Suttrop wird sehr vielen Menschen Sicherheit im Falle eines medizinischen Notfalles geben. In einer Gemeinschaftsaktion finanzierten der Inhaber des Edeka-Marktes sowie der Soester Anzeiger aus seinem Fonds „Nachbar in Not" das medizinische Gerät, das nunmehr etwa 30 Meter links vom Haupteingang in einem speziellen Kasten 24 Stunden an sieben Tagen verfügbar ist.
Die Vorsitzende der Stiftung Maria Hilf Warstein, Alexa Senger, nutzte die Übergabe des 22. im Stadtgebiet Warstein öffentlich verfügbaren Defibrillators, um eine positive Jahresbilanz der Aktion „Herzsicheres Warstein" zu ziehen. Durch die Umsetzung mehrerer Bausteine „kommt man dem Ziel nahe, Leben zu retten", sagt Alexa Senger. Mit dem Projekt möchte die Stiftung die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Warstein „herzsicher" machen.
Jeder Mensch verliert im Laufe seines Lebens Verwandte oder enge Freunde durch den „plötzlichen Herztod". Alexa Senger ist überzeugt: „Die meisten der Betroffenen könnten gerettet werden, gäbe es flächendeckend zugängliche Standorte für Defibrillatoren und informationstechnische Voraussetzungen, wie diese im Ernstfall schnell zu erreichen und zu bedienen sind." Darüber hinaus brauche es bei akuten Notfällen vor Ort schnelle Erste Hilfe, die jedermann leisten kann. Alexa Senger: „Sie ist kein Ersatz für eine professionelle Hilfe durch Rettungssanitäter und Notarzt - aber eine sinnvolle und lebensrettende Ergänzung!"
Die Stiftung Maria Hilf Warstein hat mit ihrem Projekt dafür gesorgt, dass es mittlerweile flächendeckend über alle neun Ortsteile der Stadt Warstein verteilt, nunmehr 22 öffentlich zugängliche Defibrillatoren gibt. Weitere „Defis", die durch Firmen und öffentliche Einrichtungen im Rahmen des Arbeitsschutzes vorgehalten werden, ergänzen das Netzwerk von mittlerweile 51 Defibrillatoren. Alle „Defi"-Standorte sind auf einer interaktiven Karte unter www.defikataster.de zu finden.
Projekt mit vielen Bausteinen
Weitere Bausteine des Projektes haben ihre jeweilige besondere Bedeutung, so Alexa Senger in ihrer Aktions-Bilanz: In der Ausbildung „Kleine Bruchpiloten" lernen schon die Kleinsten spielerisch die Grundlagen der Ersten-Hilfe. In diesem Jahr seien auf Initiative der Stiftung 144 Kinder in 14 Kindertageseinrichtungen im Stadtgebiet Warstein geschult worden. Auch im kommenden Jahr biete die Stiftung die Schulungen allen Kitas kostenlos an. Der zweistündige Schnupperkurs wendet sich an angehende Schulkinder. Er beinhaltet eine Einführung in Erste Hilfe. Dazu gehört das Absetzen eines Notrufs, das Anlegen von Verbänden, die stabile Seitenlage sowie das Verhalten in Notfällen. Weitere Schulungen für Schulkinder aller Schulformen in Warstein konnten auf Initiative der Stiftung in 2024 angeboten werden. Zudem wird der sichere Umgang mit dem „Defi" gelehrt. Dazu werden zweistündigen Einführungen in die richtige Handhabung angeboten. Grundwissen wird vermittelt und durch praktisches Üben mit dem Trainings-Defibrillator an einem Dummie vertieft.
Im Angebot sind zudem weiter Erste Hilfe-Schulungen. Sie umfassten neun Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten. Sie wird unter anderem benötigt für den Führerschein. Auch Ersthelfer im Betrieb sowie Trainer im Sportverein benötigen sie. Neben der Absicherung und Hilfe bei Unfällen vermittelt die Schulung Wissen über die Wundversorgung sowie den Umgang mit Gelenkverletzungen, Verbrennungen, Verätzungen und Vergiftungen. Auch der Umgang mit einem Defibrillator wird geübt.
Ein weiterer Baustein ist die Ausbildung zum Corhelper. Sie wird im Stadtgebiet Warstein vom DRK-Ortsverein, vom Malteser-Ortsverein und von der Firma EHS Management GmbH angeboten und von der Stiftung Maria Hilf Warstein finanziert. Die Schulung umfasst ebenfalls neun Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten und ist inhaltlich identisch mit der Erste Hilfe-Schulung, muss aber alle zwei Jahre aufgefrischt werden, damit sie ihre Gültigkeit behält. Nach Teilnahme an einem weiteren kostenlosen Online-Einführungskurs erhält man die Qualifizierung als sogenannter Corhelper.
Corhelper werden bei einem akuten Notfall in ihrer Nähe von der Leitstelle des Kreises Soest über die Corhelper-App kontaktiert. Über GPS werden die Ersthelfer sicher zur Einsatzstelle navigiert. Darüber hinaus unterstützt die App bei der Umsetzung lebensrettender Maßnahmen bis der Rettungsdienst eintrifft. Die Stiftung finanziert diese Corhelper-Schulungen im Stadtgebiet. Darüber hinaus schult die Warsteiner Feuerwehr ihre ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Aktuell gibt es bereits rund 200 Corhelper. „Aber es könnten auch mehr sein", ist sich Alexa Senger sicher und ruft dazu die Warsteiner Bevölkerung auf: „Werden auch Sie Ersthelfer!" Informationen findet man im Internet unter www.corhelper-warstein.de.
Vorträge und Förderungen
Zu den Bausteinen gehören auch Vorträge und Projektförderungen rund um das Thema Gesundheit. Die Stiftung Maria Hilf Warstein hat in 2024 kostenlose Vorträge zu den Themen „Ernährung", „Diabetes", „Hilfe, mein Kind..." und zum Thema „Depressionen" angeboten. „Diese Vorträge rund um das Thema Gesundheit sollen auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Darüber hinaus unterstützte die Stiftung Projekte wie „Latschen & Tratschen", die DRK-„Alltagsbegleiter" und die „Gesundheitsmesse Warstein".
„Wir freuen uns über Anregungen und nehmen Förderanträge gerne entgegen," so die Stiftungs-Vorsitzende Alexa Senger, „Spenden sind ebenfalls willkommen."
Quelle: Soester Anzeiger Lokalteil Warstein vom 11.12.2024